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Grönauer Paar tauchte ab in ein neues Paradies

Seit 1983 ist das Tauchen die große Leidenschaft von Roland Kraft und seiner Frau Renate, wohnhaft in Groß Grönau bei Lübeck.

ROLAND & RENATE KRAFT

Am Rehsprung 2 D-23627 Groß Grönau

Die Unterwasserbilder von ROLAND & RENATE KRAFT.

Grönauer Paar tauchte ab in ein neues Paradies

Dieser Bericht stand am Sonntag, 27. Juni 2010 in den Lübecker Nachrichten, Lauenburger Ausgabe. Viel Spaß beim Lesen - Roland & Renate ln-online/lokales vom 27.06.2010 00:00

 

Grönauer Paar tauchte ab in ein neues Paradies

 

Korallenbänke und exotisches Leben auf dem Lande in Indonesien, das werden Renate und Roland Kraft bei ihrer Diaschau zeigen. Foto: HFR/Wiemer

Groß Grönau - Das Taucherpaar Renate und Roland Kraft sind abgetaucht in eine paradiesische Unterwasserwelt vor einer indonesischen Insel - und haben tolle Bilder mitgebracht. Sie können es nicht lassen, es zieht sie immer wieder hinaus in ferne exotische Welten, in die sie sprichwörtlich abtauchen. Seit fast 30 Jahren sind Renate und Roland Kraft nun schon dieser Passion verfallen: neue kleine Unterwasserwelten zu entdecken und auf Fotos festzuhalten. Ihr jüngster Fund, 48 Stunden von ihrem Haus in Groß Grönau entfernt, liegt vor den Stränden einer kaum touristisch erschlossenen Insel Indonesiens namens Bujat Bay. Ein Geheimtipp führte sie zu diesem Ort, den die meisten anderen Tauchbesessenen bislang eher gemieden haben. Wegen der Unwegsamkeit der Wege dorthin, der spartanischen Unterkünfte, vor allem aber wegen der beängstigenden Geschichten um eine stillgelegte Goldmine, die Mensch und Tier der gesamten Region belastete. Die Krafts ließen sich nicht abschrecken, nahmen lebensgefährliche Jeep-Fahrten in Kauf und erkundeten ein Tauchrevier, das noch gar keines ist. Ein Abenteuer, das sich lohnte. „So etwas wie dort haben wir noch nie gesehen“, schwärmt Roland Kraft noch Monate danach. Gewaltige unberührte Korallenbänke und seltenste Fische waren der Lohn für die Strapazen in diese unbekannte Wasserwelt. Mit seiner Frau Renate stellt der erfahrene Unterwasserfotograf dieser Tage eine neue Dia-Schau zusammen, die am 30. Juli im Lübecker Domhof um 22 Uhr unter hoffentlich sommerlich freiem Himmel gezeigt wird. Die Geschichte des Taucher-Geheimtipps Bujat Bay hat etwas Skurriles. Die kleine Bucht erlangte in den 90er Jahren große Bedeutung wegen der Goldvorkommen. 1000 Menschen hatten ein Auskommen durch die Arbeit im Abbau. Die Folge aber waren Krankheiten und Umweltbelastungen durch giftige Abbauchemikalien, die einfach in die Umgebung und ins Meer geleitet wurden. Der gefährliche Goldabbau wurde 2004 stillgelegt, die Scheu Fremder vor dieser Region blieb. Prächtig gediehen waren aber Flora und Fauna unter Wasser. Das Grönauer Paar, das bereits alle bedeutenden Tauchreviere der Welt erkundet und fotografisch festgehalten hat, erlebte an diesen Küsten Nord Sulawesis aber nicht nur faszinierende Welten unter Wasser, sondern auch an Land. Deshalb werden bei der neuen Dia-Schau auch Nicht-„Tauch-Freaks“ auf ihre Kosten kommen. Es gibt Einblicke in das erschreckend einfache Leben der Einheimischen, die unter widrigsten Bedingungen ein ärmliches Dasein fristen – und dabei stets ein Lächeln im Gesicht tragen. Viele dieser Menschen überleben nur durch die paar Cent, die sie durchs Goldschürfen auf eigene Faust in engsten Stollen mit bis zu 100 Meter Tiefe verdienen.„Wir zeigen auch Bilder von Menschen in einem Elend, die davon gar nichts wissen, weil sie nichts anderes kennen“, sagt Renate Kraft. Dagegen sei ihre Unterkunft noch geradezu komfortabel gewesen, obwohl die meisten Touristen wohl um so etwas wie ehemalige Minenarbeiter-Camps als Hotel einen großen Bogen gemacht hätten: „Statt vier Sterne gab es bei uns ein Loch im Dach“, lacht Renate Kraft. Die Dia-Schau wird in Zusammenarbeit mit dem Lübecker Museum für Natur und Umwelt präsentiert.
Matthias Wiemer

Es ist das Markenzeichen von Renate und Roland, die Unterwassermotive nur mit Lampenlicht auszuleuchten. Der ausgeleuchtete Bereich beschränkt sich, anders als bei der Fotografie mit Blitzlicht, auf das Hauptmotiv. Dadurch entstehen beeindruckende Effekte, und die brillanten Farben der Unterwasserwelt kommen so richtig zur Geltung.